Der Ideenwettbewerb beinhaltet eine Fussgängerverbindung zwischen dem Hündlital und dem Vogelwinkel, eine direkte Verbindung vom ruhigen Tal auf die sonnige Anhöhe mit wunderbarem Weitblick Richtung Zugersee und Alpen.
Diese kühne Idee soll einerseits beim Vogelwinkel eine attraktive Aussichtsplattform für die Öffentlichkeit bieten, die im Zusammenhang mit der geplanten Bebauung Vogelwinkel Bestand haben soll. Andererseits ist eine Attraktion unten im Tal erwünscht, welche neugierige Fussgänger einlädt, sich auf den Weg nach oben, durch den Wald in Richtung Vogelwinkel zu begeben. Ausserdem ist der Korporation Baar Dorf als Bauherrin ein nachhaltiges, einfach zu unterhaltendes Projekt von grosser Wichtigkeit und die Konstruktion soll aus Korporationsholz gefertigt werden.

Der Start oder das Ziel der Fussgängerverbindung in unmittelbarer Nähe des Vereinslokals der Kaninchenzüchter liegt auf rund 465 m.ü.M auf der Nordseite eines bewaldeten, langgezogenen Hügels am Eingang zum Höllwald. Ein Fussgängerweg führt direkt davor vorbei und von Baar über den Lorzendamm herkommend ist der Ort gut einsehbar, denn es gibt dort eine offene Fläche mit wenigen schmalen Tannen und Laubbäumen, bevor das Gelände dann rund 20m sehr steil bergauf geht. Weiter in Richtung Vogelwinkel durch den Mischwald steigt das Gelände dann weniger steil und relativ gleichmässig an. Die Fussgängerverbindung führt weiter an einem beliebten Waldweg mit Vita-Parcours vorbei bevor sie schliesslich auf rund 504 m.ü.M an einem Weg am Waldrand endet, dem Vogelwinkel mit offener Sicht Richtung Südwesten.

Der Treppenturm weist mit den zwei leichten Knicken im Sockel- und Dachbereich eine markante Form auf, welche die Wegführung auf eine logische Art betont. Mit der gewählten Verkleidung mit vertikalen sich unten und oben auffächernden Holzlatten, die den Blick auf die Tragkonstruktion freigeben, wirkt der Treppenturm sowohl robust wie auch sehr fein und durchsichtig – je nach Blickwinkel des Betrachters. Eine prägnante Attraktion, die sich durch die betonte Vertikale selbstverständlich in die Situation und den Wald einfügt.
Vom Turm aus Richtung Süden führt eine feine Brücke auf Baumwipfel-Höhe in den Wald hinein woran dann ein spannendes, sich wiederholendes Treppen-Passerellensystem anschliesst. Die Idee hinter diesem System sind vier Schlaufen mit einer sich überkreuzenden Wegführung, die von der einen Passerelle über eine einläufige Treppe und einem Podest auf die nächste Passerelle führt. Diese Schlaufen sind konstruktive und architektonische Akzente, wo jedes Mal 3m Höhe überwunden werden. Die Fussgänger drehen sich dabei um die eigene Achse und haben so bei jeder Schlaufe einen Rundumblick in den Wald.
Die Ausrichtungen der langen und ruhigen Passerellen wechseln sich ab: zwei Mal verlaufen sie eher quer zu den Höhenlinien und zwei Mal eher parallel. So ergibt sich ein abwechslungsreiches Spiel mit unterschiedlichen Weghöhen von etwa 2 bis 10 Metern, die den Wald und die Natur auf verschiedenen Ebenen erlebbar machen. Jeweils an einem Ende der Passerellen ist ein kleiner Balkon vorgesehen, der es dem Fussgänger erlaubt eine Pause zu machen und den Blick in den Wald hinaus schweifen zu lassen.
Oben beim Vogelwinkel angekommen bildet die Aussichtsplattform den Abschluss und gibt einen Panorama-Blick auf den Zugersee und die Alpen frei. Eine einläufige Treppe führt hinab auf den Weg englang des Waldrandes. Die Treppe mit der Plattform ist in der gleichen Art wie der Treppenturm mit vertikalen und sich nach oben hin auffächernden Holzlatten verkleidet.